Die 80er Jahre: Aufbruch
Aufbruch, das ist vermutlich die beste Beschreibung dieses jungen Vereins in den 80er Jahren. Über viele Jahre prägt eine intensive Aufbruchstimmung und Euphorie die Entwicklung des Vereins. Besonders in diesen Anfangsjahren sind von Jahr zu Jahr enorme Veränderungen spürbar. Auch wenn es in Vorstand und Verein nicht immer reibungslos lief, so war dennoch die Weiterentwicklung des Vereins immer das gemeinschaftliche Ziel aller Anstrengungen.
1983: Erste Auftritte - erste Erfolge
Nachdem bisher nur hinter verschlossenen Türen geprobt worden war, wagten sich die Antfelder Musiker beim Karneval 1983 erstmalig an die Öffentlichkeit. Während der großen Pruksitzung wurden die Antfelder Narren kräftig zum Schunkeln gebracht.
Im Verlauf des Jahres folgen weitere Auftritte, wie z. B. der Grenzbegang am 04. Juni und das Richtfest der Häuser Heimerl in der Dorfmitte. Besonders stolz waren die Musiker auf die Aufforderung, beim Antfelder Feuerwehrfest mitwirken zu können. Die Stimmung war riesengroß und die Antfelder standen zum Mitsingen auf den Tischen. Ähnliche Erfolge zeigten sich auch am Schützenfest-Dienstag, der sich in den Folgejahren schnell zu einer erfolgreichen Tradition entwickelte.
In diesem Jahr fand auch der erste auswärtige Auftritt des jungen Vereins auf dem Feuerwehrfest im benachbarten Gevelinghausen statt.
Ebenso wurde am 10. September 1983 die erste Generalversammlung des Vereins im Gasthof Normann abgehalten. In dieser Versammlung wurde Hartig Ernst zm ersten Vorsitzenden und Eva Kortman zu seiner Stellvertreterin gewählt. Wendelin Rother übernahm den Posten des Dirigenten und Manfred Voss wurde erster Kassierer.
Im Advent des Jahres 1983 gab es schließlich eine weitere Premiere: Zum ersten Mal schickten vier Antfelder Musiker adventliche und weihnachtliche Klänge vom Hamberg aus ins Tal. Den musikalischen Abschluss dieses sehr erfolgreichen Jahres bildete die Christmette am Heiligen Abend in der Antfelder Kirche. Das Spielen vom Hamberg und an Heiligabend in der Kirche entwickelte sich ebenfalls sehr schnell zu einer Tradition die bis heute gepflegt wird.1984: Der Verein wächst
In diesem Jahr wurden wieder viele Auftritte gespielt, so z. B. eine Einlage bei der Karnevalssitzung, ein kleines Open-Air-Konzert am Oster-Sonntag, ein Tanzabend im Josefsheim Bigge, sowie das Feuerwehrfest in Antfeld. Ein besonderes Highlight war wieder der Schützenfest-Dienstag, bei dem die Musik die unermüdlichen und nimmer-satten Schützen beim abschließenden "Festzug" unterstützten, der traditionsgemäß im Brunnen des Antfelder Schlosses endete.
Erneut traten die Musiker beim Feuerwehrfest in Gevelinghausen auf. Außerdem wurden in diesem Jahr erstmalig die Kinderschützenfeste in auf der Gierskopp, in Antfeld und in Andreasberg musikalisch begleitet.
In der Vereinschronik zum 10-jährigen Jubiläum findet sich zu diesem Jahr auch folgender Satz: "Das ganze Jahr verlief jedoch nicht immer ganz ohne Schwierigkeiten. Es gab öfters Meinungsverschiedenheiten oder Unstimmigkeiten, auch wurden die 20 Proben teilweise schlecht oder unregelmäßig besucht." In der Generalversammlung am 17. November im Gasthof Susewind wurden diese Probleme scheinbar besprochen und angeblich beseitigt...
Dennoch hat sich der Verein auch in diesem Jahr weiterentwickelt, sodass am Jahreende insgesamt 15 Mitglieder gezählt werden konnten.
1985: "Musikverein 1981 Antfeld e. V."
Das entscheidende Jahr. Nachdem der noch junge Verein sich in seinen ersten Jahren sehr vielversprechend entwickelt hatte, wurden 1985 wichtige zukunftsweisende Entscheidungen getroffen: Um auch der modernen Tanzmusik gerecht zu werden, wurde eine Big-Band gegründet, die auch heute noch fester Bestandteil des Vereins ist. Mit der Gründung der Big-Band wurde auch eine erste Gesangsanlage für ca. 1500,- DM angeschafft. Für die Marschmusik wurden neue Marschtaschen angeschafft, sowie zahlreiche neue Märsche "besorgt".
In diesem Jahr wurde der Verein in das Vereinsregister eingetragen und trägt seither seinen Namen "Musikverein 1981 Antfeld e.V." Seit dieser Zeit ist der Verein ebenfalls Mitglied im deutschen Volksmusikerbund.
Um die hohen finanziellen Investitionen überhaupt leisten zu können, wurde in 1985 erstmals um neue passive Mitglieder geworben. Zu aller Erstaunen erklärten sich innerhalb kürzester Zeit insgesamt 230 Antfelder und Auswärtige bereit, den Verein auch weiterhin finanziell zu unterstützen. Als weitere, große Unterstützung erhielt der Musikverein von der Antfelder Feuerwehr eine große Trommel und Marschbecken.
Erstmalig spielte der Musikverein im großen Festzug beim Schützenfest mit. Das musikalische Highlight dieses Jahres war jedoch das Weichnachtskonzert am zweiten Weihnachtstag in der voll besetzten Antfelder Schützenhalle. Dieses Weihnachtskonzert übertraf alle Erwartungen - die der Gäste und auch die der Musiker selbst. Die Erfolgsgeschichte der Weihnachtskonzerte sollte sich in den kommenden Jahren noch lange fortsetzen...
1986: Erstes Jubiläum, die erste Uniform und vier Schützenfeste
Im Jahr 1986 konnten sich die Musiker über zu wenig Auftritte nicht beschweren. Mit dem Rosenmontagszug in Thülen stand der erste Auftritt des Jahres an. Insgesamt stellte der Verein in diesem Jahr bei drei Schützenfesten die Festmusik - in Rixen, in Ramsbeck und im hessischen Flechtdorf. Außerdem beteiligte man sich erstmalig an den großen Umzügen beim Schützenfest in Kaarst am Rhein, was den Musikern einen herrlichen, zweitägigen Ausflug bescherte. Weitere Details zu den Geschehnissen während dieser Fahrt sollen an dieser Stelle besser nicht dargestellt werden...
Bereits im Frühjahr 1986 feierte der Musikverein sein 5-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass fand in der Schützenhalle Antfeld ein Konzert statt, an dem sich auch der Männergesangverein "Cäcilia" Antfeld beteiligte. Schon Monate vor dem Jubiläum fand eine erste Nachwuchs-Werbeaktion statt, infolgedessen 12 junge Musiker in ihre Ausbildung bei den erfahrenen Musikern starteten.Ein weitere Höhepunkt in dieser Zeit war die Anschaffung der ersten Uniformen, die beim Kurkonzert in der Schützenhalle Olsberg zum ersten Mal geragen wurden.
Den musikalischen Abschluss dieses erfolgreichen Jahres (mit insgesamt 47 Auftritten und 57 Proben) bildete das zweite Weihnachtskonzert - wieder ein großer Erfolg in einer übervollen Antfelder Schützenhalle.
1987: Der eigene Proberaum
Bis zu diesem Jahr hatte der Verein verschiedenste Räumlichkeiten für seine Probenarbeit genutzt. So wurde zeitweise im Feuerwehrhaus, in der Schützenhalle und zuletzt in der Antfelder Grundschule geprobt. Nun bekam der Musikverein von der Stadt Olsberg das Angebot, einen eigenen Proberaum in der bis dahin leerstehenden, alten Antfelder Schule zu erhalten. Mit Hilfe des Ortsvorstehers Witteler und der Stadt Olsberg gelang es, gemeinsam mit dem Motorsportclub Olsberg und der Kolpingsfamilie Antfeld eine Einigung zur gemeinschaftlichen Nutzung der alten Schule zu erzielen. In monatelangen Umbauarbeiten wurden anschließend die Räumlichkeiten unter erheblichem Kostenaufwand entsprechend hergerichtet.
Ein nie vergessenes Utensil dieses ersten, eigenen Proberaums war sicherlich der alte Ölofen, der im Betrieb aus einem alten Ölfass stündlich gefüllt wurde. Während der Proben kam es in diesem Ofen regelmäßig zu Fehlzündungen, die seinen Guss-Deckel ca. einen Meter in die Luft schleuderten und den Raum in Nullkommanix in ein Nebelgebiet verwandelten. Meist blieb nur die Flucht...
Bis heute hat der Musikverein seinen Proberaum in der alten Antfelder Schule. Im Laufe der Zeit wurde viel angebaut, umgebaut und renoviert. Zum Glück hat dabei auch der gute, alte Ölofen irgendwann sein Ende gefunden!
Die Big-Band baute ihr Repertoire in 1987 auf insgesamt 120 Stücke aus. Außerdem wurden neue Polkamappen und Pultbehänge angeschafft. Auch das Jugendblasorchester wuchs weiter und zählte am Jahresende 15 junge Musiker, die bereits regelmäßig zu eigenen Proben zuammen kamen.1988: 308 Mitglieder!
Auch das Jahr 1988 war geprägt von vielen Auftritten. Bei der Antfelder Prunksitzung brachte der Musikverein eine unterhaltsame Einlage zum Hit "Küss die Hand, schöne Frau" (von "EAV" - für die, die noch wissen, was das ist!). Nur eine Woche später folgten die Büttensitzung in Ramsbeck, der Karnevalsabend in Velmede, ein Karnevalsumzug in Bergisch-Gladbach und als krönender Abschluss die Teilnahme am Rosenmontagszug in Thülen.
In diesem Jahr wurden erstmals die Schützenfeste in Lendringsen (Soest) und Eshoff gespielt. Die Big-Band veranstaltete mit einem Frühshoppenkonzert im Garten des Gasthofs "Susewind-Preuß" erstmalig einen eigenen Auftritt. Als weitere große Herausforderung übernahm die Big-Band im Herbst das zweitägige Oktoberfest bei "Arnos Deele" in Velmede. Ebenso bestritt das Jugendblasorchester in diesem Jahr seinen ersten öffentlichen Auftritt anläßlich des 50-jährigen Bestehens des Kindergarten Antfeld.
In diesem Jahr wurde das Vereinshaus "Alte Schule" offiziell seiner neuen Bestimmung übergeben und mit einem Tag der offenen Tür eingeweiht. Seit dieser Zeit besteht ein Hausvorstand, in dem jeder der drei Vereine mit zwei Mitgliedern vertreten ist und der sich um alle gemeinschaftlichen Belange des Hauses kümmert.
Ein besonderer Kraftakt war die Anschaffung einer neuen Gesangsanlage im Wert von ca. 10.000,- DM. Diese wurde nicht nur von der Big-Band bei ihren immer zahlreicher werdenden Auftritten genutzt, sondern auch von der Blasmusik während der Schützenfeste.
Nach wie vor ungebrochen war der Rückhalt des Musikvereins durch die Antfelder Vereine und Einwohner. Am Ende des Jahres zählte der Musikverein bereits 308 Mitglieder.
1989: Noch mehr Auftritte...
Auch im Jahr 1989 stieg die Zahl der Auftritte noch einmal an. Neben den zwei Musikfesten in Calle und Bruchhausen spielte der Musikverein erstmalig das Schützenfest in Wülfte. Ein Hoch auf den Zigarettenautomat... Ein besonderer Höhepunkt für die Big-Band war ein dreitägiger Auftritt im Kump-Zelt auf der Briloner Kirmes.
Die Umbauarbeiten in den Räumlichkeiten des Musikverein im Vereinshaus wurden mit der Fertigstellung der Toiletten endlich abgeschlossen.
Zum Abschluss des Jahres veranstaltete der Musikverein (wie in den vorherigen Jahren) wieder ein Konzert am zweiten Weihnachtstag in der voll besetzten Antfelder Schützenhalle.